Seit Jahren lassen sich regelmäßig Gehaltsstatistiken in den Medien finden. Eine individuelle Einordnung des eigenen Verdienstes bleibt dennoch schwierig. Denn die Aussagekraft von durchschnittlichen Zahlen ist begrenzt. Eine neue Gehaltsstudie macht damit Schluss: Für den StepStone Gehaltsreport 2022 wurden nicht nur die Datenbanken von StepStone und GEHALT.de zusammengeführt. Er arbeitet darüber hinaus mit dem Median der Gehälter, einer Zahl die aussagekräftiger ist als ein Durchschnittswert. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse der Studie für Sie zusammengefasst.
Das Mediangehalt bedeutet: Es verdienen genauso viele Menschen mehr wie weniger. Das Gehalt liegt also tatsächlich in der Mitte, während ein Durchschnittswert etwa durch wenige, aber besonders hohe Gehälter verzerrt werden kann. Als Konsequenz aus dieser neuen Messmethode lassen sich die Zahlen von 2021 und 2022 nicht exakt vergleichen, weshalb wir hier nicht darauf Bezug nehmen. Das Bruttodurchschnittsgehalt liegt in Deutschland über alle Berufe hinweg bei 51.010 Euro, der Median ist mit 44.070 Euro deutlich niedriger. Ein Gender Pay Gap ist erkennbar: Männer verdienen 47.320 Euro, Frauen dagegen nur 40.500 Euro. Grundsätzlich gilt im neuen Gehaltsreport 2022 nach wie vor: Beim Lohnniveau gibt es regionale Unterschiede.
Das Ranking der Bundesländer: Hessen und Baden-Württemberg bleiben vorn
An der Reihenfolge der Bundesländer mit Top-Verdiensten hat sich nichts geändert. Hier liegen Hessen (Median: 47.840 Euro) und Baden-Württemberg (47.806 Euro) weiterhin vorn, gefolgt von Hamburg und Bayern. Wenig verwunderlich: Die Bankenmetropole Frankfurt ist Spitzenreiter unter den deutschen Städten (54.080 Euro), vor München (53.886 Euro) und Stuttgart (53.592 Euro). Noch immer gehören Bundesländer im Osten zu den Schlusslichtern, wenn es um den Verdienst geht. Mit 34.320 Euro liegt Mecklenburg-Vorpommern etwa 28% unter dem Spitzenreiter Hessen.
In diesen Berufen verdienen Sie am meisten
Erwartungsgemäß schneiden Akademiker*innen bei der Höhe der Gehälter besonders gut ab. Doch auch die Gehälter von anderen, gut ausgebildeten Berufsbereichen können sich sehen lassen. An der Spitze der Top-Verdiener liegt eine Berufsgruppe, die viele sicher weit vorn vermuten – die Ärzt*innen. Mit 78.317 Euro nehmen sie klar Platz eins ein. Innerhalb der Gruppe sind jedoch große Unterschiede etwa je nach Standort, Karriereebene oder Spezialisierung zu bedenken – ein niedergelassener Radiologe in einer Metropole ist mit einem Kinderarzt im ländlichen Raum kaum zu vergleichen. Auf Platz zwei findet sich – eher überraschend – die Berufsgruppe der Vertriebler. Mit einem Median von 62.379 Euro tragen Unternehmen dieser besonderen Schlüsselrolle Rechnung. Ein Median von 62.119 Euro wurde für Unternehmensberater*innen ermittelt, die damit Platz 3 einnehmen.
Sowohl bei den akademischen Berufen (Platz 4 mit 61.150 Euro) als auch bei den Ausbildungsberufen (Platz 1 mit 43.175 Euro) liegen die Finanzexpert*innen im vorderen Bereich. Geldexperten sind in Unternehmen, Banken und Versicherungen nach wie vor sehr gefragt, ihre Expertise hat Gewicht. Eine Berufsgruppe, die für Ihren hohen Anteil Freiberufler bekannt ist, sind IT-Expertinnen. Da Unternehmen derzeit ihre digitale Transformation gestalten, ist es für sie jedoch oft wichtig, auch auf eigene Fachkräfte zugreifen zu können. Mit einem Mediangehalt von 42.758 Euro versuchen sie, IT-ler*innen anzuziehen, was häufig nicht ohne weiteres gelingt. Auch ein hoher Bedarf an Personaler*innen ist einer Transformation geschuldet. Der demografische Wandel erfordert besondere Anstrengungen im Human Ressources-Bereich und entsprechende Expert*innen. Mit einem Mediangehalt von 42.011 Euro liegen sie auf Platz 3 der gut bezahlten Ausbildungsberufe.
Boomende Branchen vergüten mit großen Summen
Die Elektroindustrie mit dem Halbleiterbereich, Biotechnologie und Pharmaindustrie – gefragte Branchen können bei Ihren Mitarbeiter*innen jetzt großzügiger sein. Spitzenreiter ist hier die Halbleiterindustrie mit einem Median von 62.960 Euro. Doch auch die klassischen Top-Branchen wie Banken (61.540 Euro) die Autoindustrie (55.860 Euro) oder der Großhandel (54.150 Euro) zahlen gute Gehälter. Unter dem andauernden Einfluss der Pandemie stehen hingegen der Lebensmittel-Einzelhandel (32.440 Euro) sowie Hotels und Gaststätten (31.200 Euro).
Große Unternehmen zahlen mehr.
Neben dem Standort, der Branche und der Ausbildung hat auch die Betriebsgröße erheblichen Einfluss auf das Gehalt. Während größere Unternehmen (mehr als 5.000 Mitarbeiterenden) tiefer in die Tasche greifen können (Median: 59.280 Euro), zahlen Kleinstbetriebe mit maximal 50 Mitarbeitenden und einem Median von 37.440 Euro deutlich weniger. Unternehmen mittlerer Größen gruppieren sich dazwischen ein: (51 – 500 Mitarbeitende: 44.163 Euro, 501 – 5.000 Mitarbeiternde: 50.756 Euro). Je größer also das Unternehmen, desto höher ist die Chance auf einen besseren Verdienst.
Fazit:
Menschen mit ähnlichen Qualifikationen werden in Deutschland ganz unterschiedlich bezahlt – je nachdem, wo sie leben, ob sie männlich oder weiblich sind oder ob sie in einem großen oder kleinen Unternehmen arbeiten. Auch die Nachfragesituation der einzelnen Branchen spielt eine große Rolle. Für Bewerber*innen ist es wichtig, all diese Faktoren zu kennen, und auch über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus zu blicken. Gehaltsstudien haben deshalb im Sinne der Transparenz eine wichtige Bedeutung, zumal, wenn nicht nur auf Durchschnitts- sondern auch auf Medianwerte zurückgegriffen wird. Auch Unternehmen sollten die Unterschiede bewusst sein, um begehrte Fachkräfte anzuziehen. Die aktuelle Energiekrise könnte für das kommende Jahr einige Verschiebungen bringen (unterschiedlich betroffene Regionen und Branchen). Darüber hinaus zeichnen sich klassische Branchen wie die Finanzbranche durch relative Stabilität aus, was hier auch in Zukunft für eine hohe Nachfrage- und Angebotssituation spricht.
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